
Schlafende Riesen am See – Felsenlandschaften in Südschweden
In den stillen Morgenstunden, wenn das Licht gedämpft durch die Wolken dringt und der Wind kaum die Wasseroberfläche kräuselt, erwachen die Landschaften Südschwedens zu einem ganz besonderen Leben. Auf den moosbewachsenen Felsen, wie auf dem Bild zu sehen, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Diese vom Eis geformten Granitblöcke liegen da wie schlafende Riesen, von uralten Zeiten träumend.
Die Formen der Felsen, rund geschliffen, mit Rissen durchzogen und von Moos und Kiefernwurzeln überzogen, erinnern an Körper – an Stirnen, Schultern oder Rücken gewaltiger Gestalten, die sich zur Ruhe gelegt haben. Vielleicht einst gefallene Jötnar, die in den alten Sagas gegen die Götter kämpften, nun von der Natur mit Moos bedeckt und von Bäumen bewacht, die wie Erinnerungen an vergangene Zeitalter aus ihnen herauswachsen.

Der See, ruhig und silbern, spiegelt diese urtümliche Szenerie wider und verstärkt das Gefühl, in einer Welt zwischen Mythos und Wirklichkeit zu stehen. Wer hier wandert, spürt die Stille nicht nur – er hört sie atmen. Jeder Felsen erzählt eine Geschichte, jedes Gewächs hat seinen Platz in diesem alten, lebenden Gedicht. Die Verbindung von Natur und Sage, von Stein und Geschichte. Wer genau hinsieht, erkennt in den Felsformationen nicht nur die Werke der Natur, sondern das Erbe der alten nordischen Welt – fest verankert in der Erde und doch lebendig in unserer Vorstellung.


