Die persönliche Vorbereitung auf das Sigrblót

In meinen letzten Beiträgen schrieb ich einiges über Natur, Wald und die sich darin entfaltenden göttlichen Kräfte, welche sich im Frühling beobachten lassen. Aus manchen Beobachtungen lassen sich Parallelen zu Dingen im persönlichen Lebensumfeld ziehen. Sinnbilder, die sich zu erkennen geben, können einerseits Spiegel  wie auch Kraftquelle für eigene Handlungen sein. Jeder gelangt im Laufe seines Lebens immer wieder an kleine oder große Weggabelungen, an denen sich oft nur erahnen lässt wohin die Wege führen. Aber es sind nicht immer nur die großen Entscheidungen, sondern oft eben auch die vielen kleinen Punkte, die auf verschlungenen Pfaden entscheidende Wegmarken setzen.

Was hat das mit der Natur und ihren Abläufen zu tun?

Mit der Natur und ihren Abläufen nur insoweit, wie sich in Situationen und Gegebenheiten göttliche Handlungen beobachten lassen, was natürlich stark durch die subjektive Wahrnehmung geprägt ist, aber den wesentlichen Unterschied zwischen naturphilosophischer und naturreligiöser Betrachtung  ausmacht. Der Unterschied zwischen naturphilosophischer und naturreligiöser Betrachtung liegt im Zugang zur Natur und der Art der Deutung. Während die naturphilosophische Betrachtung über Natur nachdenkt, nach ihren Prinzipien, Ursprüngen und Gesetzmäßigkeiten fragt und Verständnis durch Vernunft, Logik und Reflexion sucht, mit dem Ziel des Erkennens, Verstehens und Ergründens, geschieht dies aber ohne kultische Praxis. Die naturreligiöse Betrachtung erlebt Natur als göttlich, beseelt, heilig und sucht Verbindung mit dem Ziel der spirituellen Beziehung zu den göttlichen Kräften in der Natur (göttliche Kräfte werden in Bäumen, Quellen, Tieren gesehen (z. B. Frey, Nerthus, Gaia)).

Weil sich also in den Rhythmen der Natur auf sehr sichtbare Weise das Wirken und Walten der Göttinnen und Götter manifestiert, ist die Idee dahinter den eigenen Lebenskreis (in seinen kleinen, mittleren und großen Formen) an die göttlichen Kräfte in der Natur anzuknüpfen und so gut es eben geht darin einzubetten. Das gelingt natürlich nicht fortlaufend in jeder Minute unseres täglichen Daseins, weil wir durch die Stadt zur Arbeit tingeln, uns im Büro bzw. der Arbeitsstelle aufhalten, einkaufen gehen und im zivilen Lebensalltag zwar nicht vollends davon abgeschnitten sind, aber eben auch nicht die permanent ungestörte und aktive Verbindung aufrecht erhalten können. Natürlich wird es jetzt einige geben, die dazu aufrufen, das Leben total umzukrempeln und alles über den Haufen zu werfen. Aus meiner Sicht macht das aber überhaupt keinen Sinn, weil es ganz sicher nicht das ist, was die Götter wollen und erwarten. Viel besser ist es, die Dinge um einen herum so zu ordnen und zu akzeptieren wie sie sind (zumindest jene, die sich nicht unmittelbar durch unser Zutun beeinflussen lassen) und sich dann vor allem auf die entscheidenden Zeitpunkte der erwähnten Rhythmen zu konzentrieren.

Welche Zeitpunkte sind das?

In erster Linie die bekannten Jahreskreisfeste – das ist aber nicht alles. Denn viel wichtiger ist es, die eigenen Zeitpunkte zu finden und eigene Gewichtungen zu treffen. Diese Entscheidung muss jeder für sich selber treffen, welche Zeitpunkte einem besonders wichtig sind (für mich zum Beispiel Frühling und Sigrblót). Und zwar nicht aus reiner Beliebigkeit oder weil heidnische Traditionen im Vergleich zu den eingemauerten Buch- und Dogmenreligionen beliebig seien, sondern weil es darum geht eigenes intuitives Erfahrungswissen aufzubauen, zu stärken und anzuwenden. Und wie man dies macht, hängt unter anderem auch von den Erwartungen ab. Erwartungen an sich selbst, aber auch an die Götter, denn diese spiegeln als Wegbegleiter genau diese Erwartungen.

Erwartungen an die Götter

Kommen wir aber noch einmal zum Frühling, zur Zeit des Erblühens zurück und nehmen das als Beispiel. Ich hatte in diesem Zusammenhang ja besonders  Frey und Freyja angesprochen.

Was du persönlich von den Göttern erwarten kannst – besonders von Frey und Freyja – hängt davon ab, wie du dich selbst zu ihnen stellst. In der nordischen Mythologie sind die Götter keine allmächtigen Herrscher über alles, sondern eher mächtige Kräfte, Wegbegleiter, Spiegel und manchmal Herausforderer.

Von Frey kannst du Fülle erwarten, aber nicht ohne Einsatz. Es wächst, wenn du den Boden bereitest. Innerer und äußerer Wohlstand, Frieden und Ausgleich, mit dir selbst und anderen. Wenn du säst – in welcher Form auch immer – hilft Frey dir beim Wachsen.

Von Freyja kommt die Tiefe, die auch eine Herausforderung ist. Sie bringt Leidenschaft, Liebe, aber auch das, was losgelassen werden muss, denn das beinhaltet die Macht der Selbstbestimmung. Dafür kann sie auch dem Zugang zu Magie, Intuition und Seelenkraft (Seiðr) geben. Insgesamt lehrt Freyja, dich selbst ganz zu sehen – auch in deinem Schmerz und in deiner Stärke.

Beide stehen dann zur Seite, wenn man selber bereit ist, mit offenem Herzen und ganzem Willen in Verbindung zu treten. Also überlege was du ihnen geben willst und was bist du bereit bist (in dir) wachsen zu lassen. Die alten Götter fordern keine blinde Anbetung, sondern echten Austausch. Jeder Gott und jede Göttin verkörpert bestimmte Aspekte des Lebens, der Natur, der Seele. Sie sind Archetypen, Kräfte und Gefährten, mit denen du auf persönliche Weise in Resonanz treten kannst.

Odin – Der Suchende, der Weise, der Opfernde

  • Wissen, aber nicht ohne Preis
  • Inspiration und Magie (Runen, Seiðr, Visionen)
  • Führung auf dem Weg des Selbst – oft unbequem, aber tief – wenn du bereit bist, dich selbst zu hinterfragen und zu lernen, wird Odin dir zeigen, wie tief dein eigener Brunnen reicht.

Thor – Der Beschützer, der Kämpfer, der Erdverbundene

  • Stärke, Standhaftigkeit, Erdung
  • Mut, dich dem Unübersichtlichen zu stellen
  • Hilfe, wenn du dich gegen Ungerechtigkeit behaupten musst
  • Thor ist der, der dich durch Stürme bringt, wenn du bereit bist, mit dem Herzen zu kämpfen.

Tyr – Der Gerechte, der Opfernde, der Standhafte

  • Integrität und Mut zur Wahrheit
  • Bereitschaft, das Richtige zu tun, auch wenn es dich etwas kostet
  • Klarheit in Konflikten, innerlich wie äußerlich
  • Tyr lehrt dich, dass wahre Ehre manchmal bedeutet, Schmerz zu wählen für ein höheres Ziel.

Loki – Der Trickser, der Wandlungsbringer, der Spiegel

  • Veränderung – ob du willst oder nicht
  • Erkenntnis durch Tabubruch
  • Die Einladung, dein wahres Selbst zu entlarven
  • Loki zerstört was nicht echt ist. Er ist gefährlich, aber auch befreiend.

Hel – Die Hüterin der Totenwelt, die Tiefe, das Dunkle

  • Akzeptanz des Unausweichlichen
  • Ruhe, Loslassen, Transformation
  • Kontakt zu verborgenen Schichten deiner Seele
  • Hel führt dich durch Dunkelheit – aber nur, um dich ganz zu machen.

Frigg – Die Wissende, die Mutter, die Wartende

  • Schutz, Liebe und die Kraft des Stillen
  • Intuition und tiefe, nicht ausgesprochene Weisheit
  • Die Erinnerung, dass Geduld eine Form von Macht ist.
  • Frigg hüllt dich ein – nicht in Blindheit, sondern in Hoffnung

Jeder dieser Götter begegnet dir anders – je nachdem, was du suchst, wo du stehst und was du bereit bist zu empfangen. Sie sind keine Wunschautomaten, sondern lebendige Spiegel, Lehrmeister und Gefährten auf deinem Weg.

Die persönliche Vorbereitung auf das Sigrblót

Wir befinden uns in der Phase zum nächsten Vollmond, dem fünften Vollmond in diesem Jahr (und dem zweiten Vollmond nach Ostara). Das Sigrblót (Siegesopfer) ist mit der Begrüßung der hellen Jahreshälfte verbunden und vielleicht auch eines der weniger präsenten Feste im Jahreskreis der Alten Sitte. Es ist primär Odin geweiht, aber auch anderen Göttern, die mit Mut, Wandel und Aufbruch verbunden sind. Wie kann man sich also persönlich und spirituell auf das Sigrblót vorbereiten?

Klärung deiner Intention

  • Sieg beginnt mit Klarheit. Es ist ein Fest der Entschlossenheit, des inneren Wandels  und der Kraft, sich selbst treu zu bleiben, auch wenn der Weg steinig ist. Es gibt Kraft auf diesem Weg.
  • Frage dich was „Sieg“ bedeutet in diesem Jahr?
  • Worauf möchte ich hinarbeiten, was will ich überwinden?
  • Welche inneren oder äußeren Kämpfe will ich bestehen  oder beenden?
  • Was will ich wirklich gewinnen?
  • Welchen Kampf führe ich – und ist er es wert?
  • Sigrblót ist keine Bitte um Glück. Es ist ein Schwur an sich selbst, durchzuhalten, mutig zu sein, das Alte zu lassen und das Neue mit offenen Händen zu empfangen.
  • Notiere diese Gedanken, denn sie bilden den Kern deines Rituals.

Reinigung – innen wie außen

  • Ich reinige meine Umgebung mit Rauch – Beifuß, Wacholder oder Eichenrinde
  • Mit Wasser reinigen – symbolisch, mit einem Bad oder in der Natur
  • Und Gedanken, Zweifel loslassen. Schreibe sie auf und verbrenne das Papier. Sieg hat seinen Preis, zahle ihn mit Ehrlichkeit.

Vorbereitung eines Opferplatzes (Blótstätte)

  • Ein kleiner Altar, drinnen oder draußen, mit Frühlingszweigen, Runen, vielleicht ein Schwert oder Speer (symbolisch für Odin)
  • Runen: Meist Tiwaz (Tyr) für Mut oder Sowilo (Sonne, Klarheit)
  • Opfergaben: Met, Bier, Brot, Kräuter, ein persönliches Symbol für deinen „Sieg“
  • Eine Kerze oder ein Feuer
  • Gaben: Ein Schluck Met, ein Stück Brot, Nüsse, Honig
  • Es geht nicht darum, „richtig“ zu opfern – es geht darum, wahrhaftig zu opfern

Das Ritual selbst

  • Eröffnung: Begrüße die Götter, besonders Odin – aber auch Tyr, Thor oder Frey
  • Ich rufe Odin, den Wanderer und Wissenden. Ich rufe Tyr, den Gerechten. Ich rufe Frey, denn sein Sieg liegt im Frieden.
  • Dann spreche aus, was du erreichen willst
  • Opfere was du mitgebracht hast und lausche auf Geräusche. Vielleicht spricht der Wind. Vielleicht bleibt es still. Auch das ist Antwort.
  • Runen und Orakel: Zieh eine Rune als Zeichen und deute sie in Verbindung mit deinem Ziel
  • Danksagung zum Abschluss

Nachklang

Trage deine Intention in den Alltag. Schaffe ein kleines Symbol des Sieges – eine Rune, ein Amulett, ein Versprechen an dich selbst und handle danach.

Feierst du auch? Oder spürst du in dir den Ruf nach Sieg über das, was dich zurückhält?
Dann ist jetzt der Moment, dich darauf vorzubereiten.

Der grüne Wald erwacht zu neuem Leben

Im Kreis der uralten Steine…

Es ruht der Wald im heil‘gen Schwur –
in neuer Kraft und Blütenspur.
Ein Frühlingslied, von Göttern webt,
aus alten Zeiten neu erlebt.

Es schreitet Frey mit sanftem Tritt,
sein Atem zieht das Leben mit.
Wo er verweilt, wächst neues Sein,
in Moos und Wald, in goldnem Schein.

Wie Freyja folgt, im Kleid aus Glanz,
ihr Lächeln fließt wie Frühlingskranz.
Sie singt dem Wald von Lust und Mut,
von Wandel, Blüte, Herz und Blut.

Die Geschwister Frey und Freyja erinnern uns daran, dass der Frühling nicht nur eine Jahreszeit ist, sondern ein heiliger Zustand des Werdens – ein Moment, in dem Altes vergeht und Neues mit göttlicher Kraft durchbricht – sie verkörpern diese Zeit des Erblühens.

Frey, Gott des Wachstums, des Regens und der Fruchtbarkeit, wird oft mit den blühenden Feldern, wachsenden Pflanzen und dem Frieden der Natur verbunden. Der grüne Wald im Frühling ist sein Reich – ein Sinnbild seiner lebensspendenden Kraft.

Freyja, Göttin der Liebe, Schönheit und des Lebenszyklus, wandert wie ein goldenes Licht durch das Geäst. Sie bringt nicht nur Leidenschaft, sondern auch eine tiefe Verbundenheit zur Natur mit sich – der Wald ist auch ein Spiegel ihrer wilden, freien Seele.

Letztes Jahr schrieb ich einen ähnlichen Beitrag Erde (2) in dieser Zeit, in dem ich das prächtige Farbenspiel in Verbindung mit Freyja und Freyr hervorhob. Es ist eine einzigartige und auch nur kurze Zeit, die sich jetzt im Jahreslauf erleben lässt. Daher ist es ratsam, sich ruhig einen Moment Zeit zu nehmen, um diesen Abschnitt im Jahreszyklus bewusst auf sich wirken zu lassen. Denn wie im Nu steht die Natur im vollen Kleid und das Wirken der göttlichen Kräfte hat sich voll entfaltet. Dann steht mit dem Maivollmond nämlich auch schon das Sigrblót vor der Tür, wo wir die grundsätzlichen Weichen und Wegmarken für diesen Jahreskreis gelegt haben sollten.

Sonne und Baum als symbolische Kraft der Erneuerung

Frühmorgens in den heiligen Hallen Midgards, in den heiligen Hallen der Natur, offenbart sich die stille Macht der waltenden Wesen für all jene, deren Augen und Ohren offen sind für moosbedeckte Wälder, flüsternde Wasserfälle und uralte Steine die wie Tempel wirken – wo keine Mauern nötig sind. Hier, wo Licht durch Baumwipfel fällt und der Wind Geschichten alter Zeiten erzählt, spürt man die Gegenwart der Naturgeister und die Verbundenheit aller Wesen. Es sind Orte der Einkehr, der Kraft und der Erinnerung daran, dass Midgard mehr ist als ein Ort – es ist ein lebendiges Band zwischen Mensch und Erde.

Sól ok Yggdrasil – symbolische Kraft der Erneuerung

Der von der Frühlingssonne angestrahlte Baum kann als ein vielschichtiges Symbol gesehen werden. In erster Linie erinnert er an Yggdrasil, den Welten- und  Lebensbaum, der alle Welten miteinander verbindet. Dieser Baum steht für die Ordnung des Kosmos, für Beständigkeit und das unaufhörliche Fließen des Lebens.

Aufgehende Sonne im Wechsellicht

Anrufung an die nordische Sonnengöttin Sól

Sól, du goldene Fahrerin des Himmels,
Lenkerin des Lichtes über dunkle Tage –
Dein Wagen zerreißt die Winterstarre,
und der Weltenbaum atmet erneut.

Sieh, wie dein Licht durch die Zweige strahlt,
die Äste leuchten auf im neuen Glanz.
Yggdrasil, die Wurzel der Welt,
erhebt sich im Licht deiner Rückkehr.

Du bringst das Leben zurück aus dem Schatten,
erweckst das verborgene Lied der Erde,
rufst das grüne Erwachen herbei
und malst Hoffnung auf die Rinde der Zeit.

O Sól, Tochter des Himmels,
leuchte über die Pfade der Götter und Menschen,
fülle die Blätter des Weltenbaums
mit dem Glanz der ewigen Wiederkehr.

Angestrahlte Birke im Moor

Wenn dieser Baum nun von der Frühlingssonne beschienen wird, kommt ein weiterer Aspekt hinzu: der der Erneuerung. Die Sonne des Frühlings symbolisiert das Ende der Dunkelheit, das Aufbrechen des Winters – in mythologischer Lesart also den Übergang von der Winterstarre zur Ordnung, von Tod zu Leben. Der angestrahlte Baum wird so zum Bild der kosmischen Wiedergeburt, wie sie etwa nach Ragnarök, der Götterdämmerung, geschieht. Denn nach der Zerstörung der alten Welt entsteht eine neue, gereinigte Welt, in der Yggdrasil weiterlebt.

Zugleich kann der angestrahlte Baum als ein Ort der göttlichen Präsenz verstanden werden. Das Licht der Sonne – mit der Göttin Sól verbunden – verleiht dem Baum eine fast heilige Aura. Er wird zum Symbol der Hoffnung, der göttlichen Ordnung und der Lebenskraft, die auch nach Katastrophen weiterbesteht.

Sonne und Baum als symbolische Kraft der Erneuerung

Das Nerthus-Idol kehrt zurück

Nun ist es wieder so weit. Wenn die Frühlingssonne zur Ostara-Tagundnachtgleiche das Land erwärmt, wird das Nerthus-Idol ans Licht gebracht. Die heilige Figur der Erdgöttin hat den Winter im Verborgenen verbracht – wie die Samen, die nun aus der Erde sprießen. Jetzt steht Nerthus Rückkehr aus der Erde ins Heiligtum wieder an.

Rückkehr aus der Dunkelheit – Nerthus kommt wieder ans Licht

Nerthus, die uralte Göttin der Fruchtbarkeit und des Friedens, wurde einst in festlichen Prozessionen verehrt. Ihr Wagen, mit Tüchern verhüllt, wurde durch das Land gefahren, um Segen und Wachstum zu bringen. Wenn ihr Idol zu Ostara wieder an die Oberfläche kommt, ist es, als würde die Erde selbst erwachen und ihre Lebenskraft erneut spenden.

Die Erde erwacht zu neuem Leben; es ist Zeit die Hände ins Erdreich zu graben und ihre Kraft zu fühlen und zu riechen

Die Rückkehr des Idols symbolisiert den Kreislauf des Lebens: Das, was im Dunkel ruht, kehrt mit neuer Kraft zurück. Es erinnert daran, dass die Verbindung zwischen Mensch, Natur und den alten Göttern niemals verloren geht – sie muss nur immer wieder ans Licht geholt werden.

Einkehr ins Heiligtum nach dem Rundgang. Diese Art von Idol, aus einer natürlich gewachsenen Astgabel geschnitzt, galt in alten Kulturen als Symbol der Verbindung zwischen Himmel und Erde. Zeichen für den ewigen Zyklus von Verbergen und Wiederfinden.
Durch die geöffnete Pforte wird das Idol durch den mit Efeu bewachsenen Rundbogen über die Steinschwelle getragen. Vor dem Hörgr habe ich ein kleines Loch gegraben, in das wir unsere Opfergaben legen. Später werden sie dann mit Erde bedeckt. Das Idol bleibt bleibt nun den gesamten Frühling und Sommer (bis zum Herbst) im Heiligtum.
Blick aus dem Heiligtum in Richtung Haus und Garten

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern eine Zeit voller Licht, Neubeginn und frischer Energie! Möge das Gleichgewicht zwischen Tag und Nacht jedem die nötige Kraft und den Ausgleich bringen – und mögen Wachstum, Freude und Erneuerung Dein Leben bereichern. Frohes Ostara.