
Still ruht der See, kein Laut, kein Klang,
der Tag verharrt im Lichterdrang.
Sól wandert hoch im Himmelszelt,
ihr Strahlenglanz umarmt die Welt.
Doch doppelt scheint ihr goldner Schein –
ein Spiegelbild im Wasser fein.
An Mittsommer, zur hellsten Frist,
wenn goldne Glut die Welt durchbricht,
tanzt Sól, die Sonnengöttin, sacht
auf des Wassers stiller Pracht.
Am fernsten Rand, wo Schatten weichen,
sieht man den Hammer kurz entgleißen –
Thor wacht still und bereit,
die Welt zu hüten vor dem Streit.
Es blicken die Waltenden im Wasserkreis,
wo Licht und Zeit verschwimmen leis.
Im Sonnenbild auf dunklem Grund
ruht Yggdrasils lebendiger Bund.
Still ruht der See, kein Laut, kein Klang,
der Tag verharrt im Lichterdrang.




