Es gibt Wege, die geht man allein. Und es gibt Wege, die geht man besser gemeinsam. Vielleicht nicht auf ganzer Länge, doch zumindest in Abschnitten – also auch im übertragenen Sinne. Und was in diesem Fall für den Buchsbaum-Wanderpfad gilt, der die Orte Karden und Müden in Rheinland-Pfalz verbindet, und ein Abschnitt des Moselsteig-Wanderwegs ist, so gilt dies auch für Asentr.eu.

Stilkam, Gründer der Asentr.eu-Seiten, und ich wanderten am Wochenende einen Abschnitt des Moselsteigs – einen der schönsten Fernwanderwege Deutschlands. Zwischen sanften Hügeln, malerischen Winzerdörfern und dem glitzernden Lauf der Mosel erlebten wir einen Tag voller Natur, Ruhe und Verbundenheit. Sinnbildlich steht dies gewissermaßen auch für unseren Weg der Asentr.eu-Seiten, der uns miteinander verbindet. Manches gingen und gehen wir allein, manches aber auch zusammen. Dies zeigt die durchaus wechsel- und lebhafte Geschichte der Seiten…
Über 30 Jahre Stilkams Asatru-Seiten
Als 1994 die ersten simplen Seiten online gingen, begann die Geschichte von Stilkams Asatruseiten. Zum damaligen Zeitpunkt fand Asatru im deutschsprachigen Netz noch so gut wie gar nicht statt. Über einige Namenswechsel und inhaltliche Weiterentwicklungen übernahm ich im Jahr 2013 dann die Seiten von Stilkam, änderte sie in das heutige Format und betreibe und pflege sie seitdem unter dem Namen Asentr.eu weiter. Was die Seiten auch zeigen ist, dass es in der Praxis nicht immer nur um das größtmögliche theoretische Wissen geht, sondern darum, den eigenen Weg zu finden, den Göttern, Ahnen und Wesen im Blót Ehre zu erweisen. Auf Asentr.eu findet man solides Basiswissen, wie sowas aussehen kann. Es gibt Wege, die geht man allein. Und es gibt Wege, die geht man besser gemeinsam.
Mehr dazu auf Asentr.eu – Geschichte der Seiten (Link öffnet sich im neuen Tab)

Frühstart im leichten Hügelland des Maifelds
Zurück zur Moselsteig-Wanderung zwischen Weinberg und Weitblick. Unsere Wanderung startete am Morgen in den leichten Hügeln des Maifelds, wo die ersten Sonnenstrahlen bereits die welligen Getreidefelder zum Leuchten brachten. Der Duft von feuchtem Gras und die klare Luft machten sofort klar: Heute wird ein besonderer Tag. Der Anstieg zu Beginn war moderat, führte uns aber schnell hoch über das Tal – und bescherte uns einen der ersten Aussichtsmomente, die man auf dem Moselsteig so schnell nicht vergisst: Die Mosel zog sich wie ein silbernes Band durch die Landschaft, eingerahmt von Weinreben, Fachwerkhäusern und stillen Wäldern.


Was den Moselsteig so besonders macht, ist seine Vielseitigkeit: Schmale Pfade durch Laubwälder, weite Panoramastrecken über die Höhen und immer wieder kleine Rastplätze mit Blick ins Tal. Wir wanderten Seite an Seite, mal in Stille, mal im Gespräch, begleitet vom Rascheln der Blätter und dem Zwitschern der Vögel. Kein Lärm, keine Eile – nur der weite Blick in die Natur.
Martberg
Zur Mittagszeit erreichten wir nach einem steilen Aufstieg den umfriedeten Tempelbezirk des rekonstruierten keltisch-römischen Umgangstempels auf dem Martberg/Eifel.
https://de.wikipedia.org/wiki/Martberg


Nach einer erholsamen Pause führte der Weg weiter durch schattige Wälder und über sonnige Höhenzüge. Besonders eindrucksvoll war der Abschnitt mit Felsen und Wurzelpfaden im Tal der Brohlbach.


Zu guter Letzt
Wandern verkörpert Einfachheit, Erdung und Rückbesinnung auf das Ursprüngliche. Abgelegene Wege bieten ungestörte Momente und geben Raum für Naturerfahrung und persönliche Einkehr.
Insgesamt war unsere Wanderung 17 km lang mit 450 Höhenmeter Aufstieg. Es war ein tolles Erlebnis und ich danke Stilkam für die Tourplanung.
Ein Weg kennt wohl der Weise allein,
wenn er wandert in der Ferne;
der Kluge kommt mit Kenntnis weiter,
wer wenig weiß, der bleibt zurück.
(Hávamál, Vers 18, frei übersetzt aus dem Altisländischen)
Erfahrung und Orientierung auf Reisen, sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinn. Wandern ist nicht nur Fortbewegung, sondern auch eine Reise des Geistes, bei der Klugheit den Weg ebnet.