Gilbhart ist ein alter Name für den Monat Oktober, der sich vom gelb färbenden Laub (gilben) ableitet. Es ist die Zeit, in der die Schleier zwischen den Welten dünner werden und der Wind das welke Laub über den Waldboden treibt.

Wir sind im nahegelegenen Torfmoor, einer naturwilden Umgebung inmitten der Mecklenburger Einöde – einer wenig besiedelten Landschaft, die in Wälder, Seen und weite Felder eingerahmt ist. Am Abend steigt der Mond empor. Sein helles Licht fällt kalt und klar auf den dunklen Spiegel des Moorteichs. Zeit und Raum verlieren an Bedeutung…

Hier, wo das Wasser ja so dunkel in die Erde sinkt, zeigt sich der Mond in doppelter Gestalt: am Himmel über uns und in den Tiefen unter uns. Dies ist die Stunde, in der die Anderswelt atmet, und in der die Alten Götter durch das Rascheln der Schilfhalme zu flüstern scheinen.
Der Jägermond, wie er im Oktober auch oft genannt wird, bringt eine Energie des Rückzugs, der Ahnenverbundenheit und der Einkehr. Die Jagd hat begonnen – nicht nur im äußeren Sinn, sondern auch im Inneren: Wir jagen nach Ursprünglichkeit, nach Wahrheit, nach Unverfälschtheit, nach Echtheit und Erkenntnis… nach dem, was wir auf unseren Weg in die dunkle Jahreszeit mitnehmen wollen.


Im stillen Wasser des Torfteiches – geformt in den Nebeln der Zeit – wird der Mond zur Schwelle. Seine Spiegelung ist mehr als nur Licht… Der Vollmond bringt uns transzendente Stille, die unsere Gedanken und Wahrnehmung über die erkennbare Welt hinausgleiten lässt.














