Ausflugtipp: Haithabu (Schleswig)

Das schöne Winterwetter lud zu einer Wanderung ein und ein für mich persönlich ganz besonders schöner Ort hierfür ist das Haddebyer Noor bei Schleswig in Schleswig-Holstein. Es gibt mehrere Möglichkeiten diesen Rundweg zu beginnen, die kleinere Runde (über die Noor-Brücke hinweg), misst knapp 6,5 km. Wer es sportlich möchte, kann zusätzliche das Selker Noor mitumrunden. Wichtig zu wissen wäre, dass es bei hohem Wasserstand, was oft in den Wintermonaten der Fall sein kann, nicht möglich ist die Noor-Brücke ohne wasserfestes Schuhwerk zu überqueren.

Ein Noor ist übrigens ein Salzsee, der sich landeinwärts befindet. In Schleswig ist dies der Fall, da der See von der Schlei gespeist wird, die kein Fluss ist, wie viele irrtümlich denken, sondern bildet den einzigen Fjord Deutschlands. Durch den hohen Salzgehalt des Noors bildet sich eine außergewöhnliche Landschaft.

Abwechslungsreich ist der Rundweg vor allem deswegen, da er auf der westlichen Uferseite eher flach und ländlich/dörflich ist, während es auf der östlichen Uferseite durch den Steilküsten-Charakter anstrengend und regelrecht bergig wird. Dafür ist die Aussicht toll, vor allem auf die Überreste der Siedlung Haithabu, die heute ein Freilichtmuseum mit angrenzendem Wikinger-Museum ist. Beides ist sehr zu empfehlen.

Haithabu macht den Wanderweg zu einem geschichtsträchtigen Ort. Der Name bedeutet übersetzt so viel wie Heidnischer Hof. Die Siedlung war recht groß und wurde durch einen hohen Wall landeinwärts geschützt, denn der Ort war stark umkämpft. Bewohnt wurde er überwiegend von dänischen und schwedischen Siedlern. In der vergleichsweise sehr kurzen Existenz Haithabus von knapp 300 Jahren, entwickelte sich eines der bedeutendsten Handelszentren des Nordens hier. In der letzten Schlacht um 1066 n.Chr. zerstörten Slawen die Siedlung vollständig und sie wurde nicht wiederaufgebaut.

Die Häuser, die heute dort besichtigt werden können, sind Rekonstruktionen und bilden heute das touristische Zentrum Schleswig-Holsteins. Von daher gibt es einen Nachteil auf dieser Runde: Sowohl der Wanderweg, als auch die beiden Museen sind sehr gut besucht.

Nicht weit weg, auf der Museumsinsel Schloss Gottorf in Schleswig, findet sich unter anderem das archäologische Museum. Dies besitzt ein ganz besonderes Ausstellungsstück, nämlich ein Langschiff aus der Zeit knapp 300 n.Chr. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass das gut erhaltene Schiff jemals mit Wikingern an Bord in See gestochen ist. Auf Grund des ungewöhnlichen Fundortes, nämlich das Nydam-Moor in Dänemark, gehen Archäologen davon aus, dass das Schiff eine Opfergabe darstellt.

Wer nach der Wanderung reichlich Hunger haben sollte, der kann sich ein Besuch im Odin’s gönnen, wo es deftige Küche mit regionalen Produkten gibt. Sehr zu empfehlen ist übrigens das Kuchen- und Tortensortiment!

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