Wardruna Review zu „Kvitravn“

Kvitravn – weisser Rabe. Das 5. Album.
Was mir beim 1. Durchgang sofort positiv auffällt sind 2 Dinge: Eine konstant sehr gute Qualität in den jeweiligen Liedern selbst und  – obwohl es das schon 5. Album ist, auf das alle mehr oder weniger GEWARTET haben: keine Lückenfüller-Lieder.
Auf allen 4 Vinyl Seiten finde ich …..
 
……ja was finde ich….. das ist gar nicht so leicht in Worte zu fassen.
Ich finde betörende Musik, die mich trägt, wiegt, und auch an manchen Stellen weckt und mir eine Gänsehaut macht. Die naturbelassene, rauhe Sprache tut ihr Übriges dazu. Diesem Gesamtwerk würde so viel verloren gehen, sänge man es in englisch. Dennoch ist es gut das der D-LP die Texte auch in englisch beigefügt sind – das erspart einiges an Arbeit am PC und ich muss wirklich nur dann aus dem Sessel hoch, wenn ich die Scheibe umdrehen will. Was finde ich noch ……ich schließe die Augen und finde Bilder. Als großer VIKINGS Fan drängen sich mir die Opferungsszenen in Uppsala auf, die Priester und die Tänze, die Opferungen und ich bekomme…..
 
……ja, was bekomme ich….das ist leicht in Worte zu fassen.
Auf der einen Seite bekomme ich Frieden , auf der anderen Seite Sehnsucht im Sinne von „jetzt will ich raus, in den Wald, will dabei diese Musik hören und wandern wandern, allein sein und mit den Göttern reden“ Wäre dies eine Cd, so müsste ich nicht die Seiten wechseln und ich würde garantiert in den Schlaf gewogen.
 
Wardruna haben bisher stark abgeliefert und lassen mit diesem Album keinen Millimeter nach. Gleichermaßen übertreiben sie aber auch nicht und zum Glück verzichten sie auf Experimente komischer Natur. So manche Band meint ja, jetzt mal was anderes machen zu müssen um sich abzusetzen. Wardruna geht einen anderen Weg. Sie tun was sie konnten und verbesserten es, ohne vom Weg abzuweichen.
 
Stellen die bedrohlich wirken schleichen sich genauso in die allerletzte Hirnwindung wie Stellen, die heilend wirken. Das muss man als Musiker erst mal erschaffen und transportieren – davor habe ich größte Achtung.
 
Bewußt gehe ich nicht auf die Inhalte der Lieder ein, dies ist eure Arbeit, euer eigener Weg. Für mich selbst habe ich jedes Lied übersetzt und das Ergebnis stellt mich sehr zufrieden.
 
Ganz besonders hat es mir die D Seite angetan, hier sind es kleine Details die nahezu perfekt gestaltet wurden und mich wertschätzend nicken lassen. Gleichermaßen ist es die Seite die bedrohlich wie auch tröstlich auf mich wirkt und wer mich kennt weiß, das ich auf Zerissenheit stehe, weil ich es selbst bin.
 
Wir, die wir mit unseren Göttern leben, brauchen solche Musik.
 
Verbeugung, Wardruna, danke.

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